KARLHEINZ LAU

Karlheinz Lau In Küstrin in der Neumark – heute Kostrzyn – geboren,mit nur geringen Erinnerungen an Flucht, Vertreibung und schließlicher Ankunft in Berlin Charlottenburg. Noch im April 1945 fiel der Vater als Volks-sturmmann bei Erkner. Das Interesse an Geschichte, an der deutschen Frage,  an den historischen Ostgebieten sowie am deutsch-polnischen Verhältnis wurde früh geweckt. Es warein Glücksfall, dass diese Interessenschwerpunkte auch aufgrund des Studiums der Geschichte, Geografie und Politik in der beruflichen Laufbahn an der Berliner Schule als Studienrat, Oberstudiendirektor und Oberschulrat regional und überregional verfolgt und vertreten werden konnten.
Diese Aspekte bildeten auchInhalte der politischen und bildungspolitischen Aktivitäten zunächst in der SPD, dann in der CDU, im Bund der Vertriebenen, beim Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, in der Bundeszentrale für politische Bildung, in der Hanns-Seidel- Stiftung, in der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie im Haus Brandenburg in Fürstenwalde/Spree und in der Stiftung Deutsche Kultur im östlichen Europa.Jahrzehntelange Eindrücke und Erfahrungen vor und nach der politischen Wende brachten wichtige Einblicke in die Einstellungen und mentalen Bewusstseinslagen der Menschen zur deutschen Frage, zu den historischen Ostgebieten und zum deutsch-polnischen Verhältnis.

Die jahrzehntelange Mitarbeit in der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission bestärkte die Erkenntnis, dass in der deutschen Bevölkerung nach wie vor erhebliche Defizite beim Blick nach Osten herrschen, dass in Deutschland der historische deutsche Osten sowie Flucht und Vertreibung nur als eine Angelegenheit der unmittelbar betroffenen Vertriebenen angesehen werden und nicht als Teil der gesamten deutschen Geschichte. Die Menschen, die sich noch an ihre Heimat Ostpreußen, Pommern, an das östliche Brandenburg oder Schlesien konkret erinnern, werden immer weniger, und die Geschichte dieser alten deutschen Kulturlandschaften wird zu einer Fußnote herabgestuft. Deutschlands historischer Osten ist dann verloren, wenn seine kulturelle Leistung und historische Bedeutung vergessen werden. Musssich das so entwickeln, wenn die Erlebnisgenerationen nicht mehr leben?

Die Vision ist, dass sich in Deutschland interessierte Bürgerinnen und Bürger finden werden, für die Deutschlands historischer Osten mit seiner Geschichte und kulturellen Vielfalt eine sinnstiftende Aufgabe darstellt. Dazu bedarf es keiner ostdeutschen Biografie. Schon heute sindnamhafte Beispiele aus Wissenschaft, Kunst, Politik und Wirtschaft zu nennen.

Und warum sollte nicht – z.B. - eine „Gesellschaft historisches Ostdeutschland“ in Zusammenarbeit mit Polen und Tschechen das Erbe der verspielten Ostgebiete pflegen?
Deutschlands historischer Osten bleibt untrennbarer Teil der deutschen Geschichtslandschaft. In interessierten Kreisen der deutschen Hauptstadt wird diese Vision bereits diskutiert.

Man darf gespannt sein, ob solche Überlegungen eine Resonanz finden.

Ich bin an Ihrer Meinung interessiert.



















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